Krebsnetz - Ein Ratgeber für Patienten und Angehörige zum Thema "Krebs"
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Morbus Hodgkin – Non-Hodgkin-Lymphome

Die Diagnose Krebs bedeutet für viele eine schlagartige Änderung ihres bisherigen Lebensgefühls. Allgemein wird Krebs mit Tod assoziiert. Die Reaktion der Gesellschaft auf diese Krankheit ist durch Angst und Unsicherheit geprägt. Das betrifft sowohl das soziale Umfeld des Patienten, als auch die breite Öffentlichkeit.

Die Unsicherheit im Umgang mit diesem Thema hat in erster Linie mit mangelnder Information zu tun. So gilt Krebs als heimtückische, tödliche Krankheit. Außerdem stellt die gesellschaftlich anerkannte Norm, insbesondere die Werbung, das Bild des schönen, gesunden und voll funktionstüchtigen Körpers in den Vordergrund. Krank sein bedeutet, nicht vollwertig zu sein, und wird nur für eine begrenzte Zeit akzeptiert. Dass Krebs viele Gesichter hat und gerade bei Morbus Hodgkin gute Chancen bestehen, geheilt zu werden, wissen die Wenigsten.

In einem offenen und direkten Umgang mit dem Thema nimmt man seiner Umgebung die Unsicherheit. Indem der Betroffene seine Situation selbst anspricht, die Verfahrensweise im Krankenhaus erklärt und auch seine Ängste und Probleme nicht verheimlicht, hilft er sich und seiner Umgebung, die Berührungsängste zu überwinden.

Dieser Ratgeber wird daher neben medizinischen Informationen über Diagnostik, Therapie und Nachsorge auch Fragen der psychischen Belastung, der Angstbewältigung und Erfahrungsberichte Betroffener enthalten.

Dieser Ratgeber kann und darf den persönlichen Kontakt zum Arzt, Psychologen oder Sozialarbeiter nicht ersetzen. Vielmehr wollen wir Ihnen in allgemeinverständlicher Form erste Informationen vermitteln, die den Einstieg in das notwendige Gespräch erleichtern.

Es erscheint uns wünschenswert, unseren Patienten neben dem Arztkontakt auch Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch mit ebenfalls Betroffenen zu schaffen. Die Selbsthilfegruppe stellt hierfür den idealen Rahmen dar. Von den englischen Verhältnissen, wo es eine landesweite Patientenorganisation mit monatlich erscheinenden Rundbriefen gibt, sind wir aber noch „meilenweit" entfernt.

Einführung

Morbus Hodgkin, auch Lymphogranulomatose genannt, ist eine bösartige (maligne) Erkrankung des Lymphsystems; sie ist benannt nach dem englischen Arzt Thomas Hodgkin, der im Jahre 1832 die Krankheit erstmals beschrieb.

Entstehung

Die Ursachen für die Entstehung des Morbus Hodgkin sind bis heute ungeklärt. Mit Hilfe molekularbiologischer Techniken haben Wissenschaftler inzwischen jedoch herausgefunden, dass der Tumor aus einer entarteten lymphatischen Zelle entsteht. Ferner bestehen noch nicht geklärte Beziehungen zum Epstein-Barr-Virus, dem Erreger der Mononukleose, auch Pfeiffersches Drüsenfieber genannt. In der Bundesrepublik Deutschland kommen auf 100.000 Einwohner pro Jahr etwa drei an Hodgkin erkrankte Menschen. Männer sind etwas häufiger von dieser Krankheit betroffen als Frauen. Die Altersverteilung der Erkrankung ist zweigipflig. Eine erste Häufung findet sich um das 25. Lebensjahr; eine zweite liegt um das 50. Lebensjahr.

Alarmsignale

Bei den meisten Neuerkrankungen sind vergrößerte Lymphknoten das erste Krankheitssymptom. Typischerweise treten sie zuerst auf (Erstlokalisation):

·         im Halsbereich 60 %

·         im Brustbereich 30 %

·         in der Achselhöhle 20 %

·         in der Leistengegend 15 %

·         im Bauchbereich 15 %

(Summe 140 %, da eine mehrfache Erstlokalisation möglich.)

Die geschwollenen Lymphknoten sind meistens nicht schmerzhaft und von fester „gummiartiger" Beschaffenheit. Der größte Teil der Patienten sucht wegen dieser Symptome den Arzt auf. In manchen Fällen bemerkt der Patient lediglich unmittelbar nach dem Konsum von Alkohol einen sogenannten „Alkoholschmerz" in bestimmten Lymphknotenbereichen.

Bei etwa einem Drittel der Neuerkrankungen liegen zusätzlich folgende unspezifischen Allgemeinsymptome vor:

·          unerklärtes, anhaltendes und in periodischen Abständen auftretendes Fieber, Höhepunkt meistens am späten Nachmittag;

·          unerklärter Gewichtsverlust;

·          allgemeiner Leistungsabfall und Schwächegefühl;

·          starker Nachtschweiß;

·          starker Juckreiz.

Alle diese Beschwerden können eine harmlose Ursache haben, doch können Sie auch Hinweis auf eine Krebserkrankung sein. Sie sollten deshalb unbedingt abgeklärt werden.

Schieben Sie aus Angst vor der eventuellen Diagnose Krebs den Arztbesuch keinesfalls vor sich her!

 


 

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