Krebsnetz - Ein Ratgeber für Patienten und Angehörige zum Thema "Krebs"
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Schmerztherapie

Im Zusammenhang mit einer Krebserkrankung sind Schmerzen oder auch schon die Angst davor für die Betroffenen und ihre Angehörigen oft schwer zu ertragen. Dieses Leiden belastet, aber häufig genug belasten auch die Befürchtungen, die mit seiner Behandlung verbunden sein können. Machen die Schmerzmittel süchtig, können sie nicht andere gefährliche Nebenwirkungen haben?

Solche Befürchtungen werden in diesem Ratgeber nicht verschwiegen, die segensreichen Wirkungen der Schmerztherapie aber ebenfalls klar ausgesprochen. Die Erkenntnis, dass Schmerzpatienten, aber auch solche Krebspatienten, bei denen die Behandlung nicht mehr auf Heilung, sondern auf Linderung ausgerichtet sein muss, einer besonderen Pflege und Zuwendung bedürfen, hat die Deutsche Krebshilfe bereits Anfang der 80er Jahre veranlasst, in der Bundesrepublik Deutschland den Aufbau sogenannter Palliativstationen zu fördern. Im Jahre 1983 wurde die erste Station dieser Art in Köln eröffnet, weitere folgten unter anderem in Bonn, Hamburg und München. Dem neuen Palliativhaus an der Universitätsklinik in Köln ist auch ein Schulungszentrum, die Mildred Scheel Akademie, angegliedert. Hier sollen Erkenntnisse, die unter anderem im Bereich der Schmerztherapie gewonnen werden, an Kliniken und Selbsthilfegruppen aus dem ganzen Bundesgebiet weitergegeben werden. Erkenntnisse auf diesem Gebiet der Schmerzbekämpfung kommen dadurch immer mehr Betroffenen zugute.

Beim Lesen dieses Ratgebers werden Sie feststellen, wie zahlreich und oft auch unkompliziert bereits heute die Möglichkeiten der Medizin sind, Krebspatienten von ihren Schmerzen ganz zu befreien oder diese zumindest zu lindern. Dies soll dazu beitragen, Sie nicht nur zu informieren, sondern Ihnen auch ein wenig Mut zu machen.

Den persönlichen Kontakt zum Arzt, Psychologen oder Sozialarbeiter kann dieses Heft nicht ersetzen. Unser Ziel ist vielmehr, Ihnen eine Orientierungshilfe zu geben, die den Einstieg in das notwendige Gespräch erleichtert.

Einleitung

Die Diagnose Krebs führt zu einer einschneidenden Veränderung im Leben aller Betroffenen: der Patienten, der Angehörigen und Freunde. Diese schwere Erkrankung kann, insbesondere bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung, geheilt werden. In vielen Fällen kann das Leben durch geeignete Behandlung, etwa eine Operation, Strahlenbehandlung oder Chemo-/Immuntherapie wesentlich verlängert werden.

Es gibt aber Krankheitsverläufe, in denen das nicht mehr möglich ist. Dann kann bei bestehenden Beschwerden eine palliative (lindernde) Schmerztherapie durchgeführt werden. Schmerztherapie bedeutet nicht nur die Behandlung von Schmerzen, sondern aller den Patienten belastenden Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Atemnot, Husten, Wassereinlagerung und Schlaflosigkeit. Nur durch eine konsequente Behandlung der körperlichen Beschwerden und Berücksichtigung psycho-sozialer Faktoren ist der Kreislauf von Angst, Schmerz, Traurigkeit, Depression, sozialer Isolation und damit eine Verstärkung der Schmerzen zu durchbrechen.

In dieser schweren Zeit sind Ärzte und Krankenpflegepersonal für Patienten, Angehörige und Freunde da. Denn eine ganzheitliche Betreuung und Begleitung ist notwendig. Das Hauptziel der Bemühungen liegt in der Verbesserung der Lebensqualität mit palliativen (lindernden) Maßnahmen. Die Nebenwirkungen dieser Maßnahmen müssen so gering wie möglich gehalten werden, um das Ziel, wieder ein lebenswertes Leben führen zu können, zu erreichen. Durch eine konsequente Behandlung ist der Patient wieder in der Lage, für ihn wichtige Angelegenheiten zu regeln und sich mit den Folgen der Erkrankung auseinander zu setzen.

Der Leitfaden ist für Laien gedacht. Er befasst sich überwiegend mit der Behandlung der körperlichen Beschwerden. Dabei nimmt der Schmerz eine zentrale Stellung ein. Schmerz ist das am meisten gefürchtete. und mit der Diagnose Krebs am häufigsten verbundene Symptom. Wir möchten Ihnen deshalb vor allem die orale Schmerztherapie (Medikamenteneinnahme in Form von Tabletten und Tropfen) näher bringen, die mit großem Erfolg durchgeführt werden kann. Wir wollen Unsicherheiten beseitigen und Ängste vor einer Schmerztherapie abbauen.

 


 

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