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Demonstration - Bestrahlungspläne - Tumore im Bereich des Knochens
 

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Bestrahlung von Knochenmetastasen

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Es gibt einige bösartige Tumore, die ihren Ursprung im Knochen haben und als Sarkome bezeichnet werden. Beispiele sind das so genannte osteogene Sarkom oder das so genannte Ewing Sarkom. Hier sollen aber ausschließlich Knochenmetastasen behandelt werden, weil diese ungleich häufiger sind. Es geht also um die Behandlung von Tochtergeschwülsten eines eigentlichen Tumors an anderer Stelle.

Ohne jede Ausnahme kann jeder einzelne, bösartige Tumor Tochtergeschwülste, also Metastasen, in einem Knochen verursachen. Besonders häufig sind solche Knochenmetastasen jedoch beim Brustkrebs (Mammakarzinom), beim Prostatakrebs (Prostatakarzinom), beim Bronchialkrebs (Bronchialkarzinom) und beim Nierenkrebs (Nierenkarzinom, Nierenzellkarzinom, Hypernephrom). Dabei können wir in diesem Zusammenhang jedoch vernachlässigen, welcher Tumor die jeweilige Knochenmetastase verursacht hat. Während bei der Wahl einer Chemotherapie immer auf die Lokalisation und die Art des eigentlichen Ursprungtumors geachtet werden muss, spielt diese Frage bei der Bestrahlung eine sehr untergeordnete Rolle.

Wie alle anderen Metastasen gelangen auch die Tumorzellen des ursprünglichen Tumors mit dem Blut in den Knochen. Das hat zur Konsequenz, dass die besonders gut durchbluteten Knochen auch besonders häufig von Knochenmetastasen betroffen sind. Deshalb finden wir Knochenmetastasen auch sehr häufig in den Wirbelkörpern und den so genannten langen Röhrenknochen wie den Oberschenkelknochen und den Oberarmknochen. Dabei und bei Bewertung der Bedeutung dieser Knochenmetastasen ist immer zu berücksichtigen, dass gerade die aufgezählten Knochen das Hauptgewicht unseres Körpers tragen. Wenn also mit anderen Worten ein Wirbelkörper oder ein Oberschenkelknochen durch eine Metastase auch nur teilweise zerstört wird, dann hat das eine ganz andere Bedeutung als eine Knochenmetastase einer Rippe, die in aller Regel keiner Gewichtsbelastung ausgesetzt ist.

Eine sehr gute Methode, um Knochenmetastasen festzustellen, ist das Knochenszintigramm. Dabei wird Ihnen eine schwach radioaktive Substanz gespritzt, die sich dann in allen Knochen anlagert und sichtbar gemacht werden kann. Auf diese Weise können wirklich alle Knochen mit einer einzigen Untersuchung auf das Vorliegen von Knochenmetastasen überprüft werden. Anschließend müssen dann auffällige Stellen mit einer Röntgenuntersuchung überprüft werden. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass zwischen 30% und 50% der Knochensubstanz bereits durch die Metastase zerstört worden sein muss, um einen auffälligen Röntgenbefund zu verursachen. Bis vor wenigen Jahren gehörten die Knochenszintigramme noch zu den regelmäßigen Untersuchungen bei Tumorpatienten. Heute wissen wir aber, dass gut informierte Patienten, die mit der notwendigen Sorgfalt in sich hören, eine Knochenmetastase deutlich früher spüren, als diese durch ein Knochenszintigramm gefunden werden könnte.

Knochenmetastasen verursachen in aller Regel Schmerzen, die sehr unangenehm werden können. Doch es gibt auch eine gute Nachricht: Knochenmetastasen können in aller Regel sehr gut und vor allen Dingen sehr erfolgreich bestrahlt werden. Nach heutigem Kenntnisstand reichen besonders im Bereich des größten Teils der Wirbelsäule und der großen Röhrenknochen wie Arme und Beine 10 Bestrahlungen mir einer etwas erhöhten Einzeldosis, um eine oder auch mehrere Metastasen vollkommen und auf Dauer zu zerstören. An anderen Stellen wie zum Beispiel der Schädelbasis muss die Bestrahlung möglicherweise auch aufwändiger gestaltet werden. Dennoch ist auch hier eine Bestrahlung mit wirklich sehr guten Ergebnissen hinsichtlich Schmerzlinderung und verbesserter Stabilität möglich.

Darüber hinaus sind nicht nur die Ergebnisse bei einer Bestrahlung von Metastasen des Knochens sehr gut, sondern es halten sich auch noch die Nebenwirkungen dieser Bestrahlung in Grenzen. Konkreter gesagt, bemerken diese Patienten keinerlei Nebenwirkungen. Lediglich bei Bestrahlungen im Bereich der Brustwirbelsäule kommt es regelmäßig zu mäßigen Schluckbeschwerden, da die Speiseröhre unmittelbar vor der Wirbelsäule liegt. Allerdings heilen dies Beschwerden wieder vollkommen aus.

Bei jeder Knochenmetastase muss sehr sorgfältig überprüft werden, ob nicht ein Medikament aus der so genannten Gruppe der Bisphosphonate eingesetzt werden sollte. Die gebräuchlichsten Namen dieser Medikamente sind Zometa®, Aredia® und Bondronat®. Dabei handelt es sich keineswegs um chemotherapeutische Substanzen sondern um solche, die den Wiederaufbau des Knochens bei einer Metastasierung verbessern und beschleunigen. Es wird zur Zeit sogar immer wieder überlegt, ob diese Substanzen nicht auch eine direkt tumorvernichtende Wirkung haben. Doch auch wenn viele Hinweise für diese Annahme sprechen, gelang nach unserer Kenntnis bisher noch nicht ein richtiger Nachweis.

Zusammenfassend bleibt ganz klar festzustellen, dass Knochenmetastasen egal welchen ursprünglichen Tumors auch immer auf jeden Fall ein großes Problem darstellen. Dies gilt um so mehr, wenn dadurch die Stabilität unseres Knochenapparates gefährdet ist. Doch mit Hilfe der Bestrahlung haben wir eine sehr wirksame Waffe gegen Knochenmetastasen in der Hand. – Unabhängig davon muss bei jedem Patienten überlegt werden, ob nicht weitere Metastasen durch eine Chemotherapie verhindert werden können oder sollen.

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