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Demonstration - Bestrahlungspläne - Tumore im Bereich des Magens
 

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Bestrahlung des Magens

Magenkarzinom – Magenlymphom

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Wenn immer möglich sollte eine bösartiger Tumor des Magens, also eine Magenkarzinom, operiert werden. Dabei kommt es immer wieder zu der Situation, dass eine vollständige Entfernung des Tumors nicht sicher ist. Das bedeutet aber auch, dass sich Ihr Arzt überlegen muss, wie die Gefahr eines Wiederkehrens des Tumors möglichst weitgehend vermindert werden kann. Hier kann es sinnvoll sein nach der Operation eine Kombination von Bestrahlung und Chemotherapie einzusetzen.

Es gibt eine ganz spezielle Form vom so genannten Lymphomen, die sich bevorzugt in der Magenschleimhaut ausbreiten. Nach dem heutigen Kenntnisstand der medizinischen Wissenschaft besteht hier je nach Situation die Behandlung in einer Kombination von Bestrahlung und/oder Operation und/oder Chemotherapie.

Eine Bestrahlung des Magens mit oder ohne Chemotherapie ist immer eine schwierige Angelegenheit. Das liegt daran, dass in unmittelbarer Nachbarschaft zum Magen oder zu der ehemaligen Region des Magens zahlreiche und zum Teil sehr empfindliche Organe liegen, die bei der Bestrahlung berücksichtigt werden, damit es nicht zu unnötigen Problem und Schäden kommt. So finden sich hier die Milz und die Bauchspeicheldrüse sowie zahlreiche Gefäße und Nerven. Besonders achten muss Ihr Strahlentherapeut jedoch auf die Leber und die Nieren, da diese Organe zum einen sehr empfindlich für eine Bestrahlung sind und nur eine geringe Strahlendosis ohne Schaden überstehen und zum anderen sehr nahe am Magen liegen, so dass sie bei den komplizierten Organverhältnissen trotz aller Mühe um einen guten Bestrahlungsplan zwangsläufig fast immer mitbestrahlt werden.

Wenn eine bestimmte Bestrahlungsdosis für Leber oder Nieren überschritten wird, kommt es zu nicht reparablen Schäden an diesen Organen. Da wir aber sowohl die Leber als auch die Nieren unbedingt für Entgiftungsaufgaben in unserem Körper benötigen, muss die Gefahr von Schäden durch die Bestrahlung an diesen Organen sehr sorgfältig beachtet werden. Das führt aus Sicht der Strahlentherapie dazu, dass die Bestrahlungspläne wirklich sehr kompliziert sein können und aus zahlreichen Richtungen bestrahlt werden muss. Wie kompliziert eine solche Bestrahlung sein kann, können Sie vielleicht an unserem Beispiel für einen Bestrahlungsplan der Magenregion sehen.

Gerade bei einer Bestrahlung des Magens sollte man eigentlich annehmen, dass es zu erheblichen Problemen wie Schmerzen durch eine Entzündung der Schleimhaut des Magens und zu Übelkeit und damit auch zu Erbrechen kommt. Aber kaum etwas davon ist der Fall!

Immer wieder sind auch erfahrene Strahlentherapeuten überrascht, wie problemlos eine Bestrahlung des Magens vertragen wird. Sie erhalten während einer solchen Bestrahlung des Magens Medikamente, damit die Behandlung besser vertragen wird. Dazu gehören insbesondere so genannte H2-Blocker wie die Medikamente Antra®, Pantozol®, Omeprazol® und andere, die die gesunde Magenschleimhaut höchst effektiv stabilisieren. Außerdem gibt es Medikamente die die normale Tätigkeit des Magen-Darm-Trakts aufrecht erhalten wie zum Beispiel Gastrosil®, Paspertin® und MCP®. Doch mit einer solchen begleitenden, medikamentösen Behandlung ist dann in der Tat eine Bestrahlung des Magens oder der Region des (früheren) Magens unglaublich gut verträglich.

Allerdings gibt es bei der Bewertung möglicher Probleme und Nebenwirkungen im Zusammenhang mit einer Bestrahlung des Magens ein ganz erhebliches Problem, das jedoch im Grunde bei jeder Bestrahlung aufgrund jeder bösartigen Erkrankung besteht: Nicht alle, aber viele Patienten, die zu einer Bestrahlung kommen, sind sehr schwer krank. Eine Tumorerkrankung ist immer eine schwerwiegende Erkrankung, denn jede Tumorerkrankung kann bei einem ungünstigen Verlauf zum Tode führen. Je nach Ausdehnung des Tumors und möglicher Metastasen haben die Patienten mehr oder weniger große Probleme mit mehr oder weniger schwerwiegenden Symptomen. So ist es in diesem Zusammenhang eines bösartigen Tumors des Magens leider nur allzu verständlich, dass es bedingt durch den Tumor zu Problemen bei der Nahrungsaufnahme und damit zu einer erheblichen Gewichtsabnahme kommen kann. So ist es nur allzu verständlich, dass bei einer Irritation der den Magen umgebenden Nerven durch den Tumor Übelkeit entstehen kann.

Was wir damit sagen wollen: Man muss sehr sorgfältig unterscheiden, ob eine Störung des Befindens durch die Behandlung oder im Gegensatz dazu vielmehr durch die Erkrankung selber verursacht ist. Das ist häufig nicht ganz einfach und erfordert sehr viel Erfahrung. So erleben wir es leider immer wieder, dass Patienten während einer Chemotherapie oder während einer Bestrahlung aufgrund einer gesundheitlichen Störung zu einem Arzt gehen und einzig die vollkommen unkritische Auskunft bekommen, die Tumorbehandlung sei Schuld. Zwar mag das durchaus sein, aber noch viel häufiger ist das schlicht Quatsch. Wenn sich zum Beispiel die Sehleistung der Augen verändert, so hat das ganz sicher Nichts mit einer Bestrahlung im Bereich des Magens zu tun. Während dieses Beispiel noch einigermaßen einleuchtend ist, gibt es durchaus Situationen, die schwieriger zu durchschauen sind. Aber allzu häufig ist die banale Auskunft, Chemotherapie oder Bestrahlung seien Schuld, viel zu pauschal.

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